Fischer Group International
Juni 8, 2020

Lernen aus der Krise: Neues Führen und Zusammenarbeiten

Von: Rüdiger Schulz

Die Corona-Krise hat viele Führungskräfte mit ihren Teams angesichts der vielfältigen Herausforderungen über sich hinauswachsen lassen. Diese einmaligen Kooperationserfahrungen gilt es zu nutzen und in neuen Mustern zu verankern.

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Der Höhepunkt der Corona-Krise scheint hinter uns zu liegen und viele Unternehmen beginnen damit, die Restriktionen der persönlichen Zusammenarbeit in den Büros zu lockern. Auch, wenn die Auswirkungen der Krise weder in Gänze transparent noch verdaut sind, ist doch bereits klar, dass Führung und Zusammenarbeit nicht mehr die gleichen sein können wie vor der Krise.

In den vergangenen Wochen wurden die meisten Führungskräfte mit ihren Teams vor große Herausforderungen gestellt: Die abrupte Umstellung auf Home Office und virtuelle Zusammenarbeit über technische Medien, unterbrochene Prozesse, Krisenmanagement, veränderte Prioritäten oder der erhöhte Abstimmungsbedarf ohne persönliche Treffen, um nur einige zu nennen.

Um die Krisensituation zu bewältigen waren viele Teams in den Unternehmen gezwungen, über sich hinaus zu wachsen, zu improvisieren und schnell neue Lösungen zu entwickeln. Es ist kein Wunder, dass dabei nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen erlebt wurden, die mit Misserfolgen und Konflikten einhergingen. Andererseits: Unter dem gestiegenen Druck mussten Führungskräfte mit ihren Teams alte Muster durchbrechen, ungeahnte Stärken zeigen und neue, effiziente Formen der Zusammenarbeit entwickeln.

Es waren typische Fragen, die sich vielen Führungskräften und ihren Teams stellten:

  • Wie führen, wenn Kontrolle nicht mehr möglich ist?
  • Wie kooperieren, wenn die Abstimmung lückenhaft und aufwendig ist?
  • Wie agieren, wenn es (noch) weniger Sicherheiten gibt?
  • Wie persönliche Zusammenarbeit durch digitale Formate ersetzen?
  • Wie mehr selbstbestimmte Arbeitszeit und digitale Dauerkommunikation balancieren?

In vielen Teams lauteten die Antworten auf diese Fragestellungen ähnlich: Vertrauen, Mut, Verantwortungsübernahme und das Besinnen auf einen gemeinsamer Purpose.  

Die Krise wurde als eine von allen akzeptierte Sondersituation wahrgenommen und hat sich damit als eine ideale Lern- und Entwicklungsumgebung herausgestellt. So haben die vergangenen Monate gezeigt, was möglich ist: Führung auf Augenhöhe, mehr Empowerment, digitale Kooperationsformen und ein gestiegenes Commitment. Mit den neuen Erfahrungen und erweiterten Freiheiten sind das Selbstbewusstsein und auch die Anforderungen von MitarbeiterInnen und Führungskräften an die künftige Zusammenarbeit gestiegen. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Zurück zum „Weiter-wie-vor-der-Krise“ weder möglich noch erstrebenswert.

Tatsächlich sind die Veränderungen hin zu einem neuen Arbeiten schon in vollem Gange. Sichtbar zum Beispiel in gestiegenen Erwartungen an die Unternehmen: Viele Führungskräfte berichten uns, dass sie davon ausgehen, dass ihre MitarbeiterInnen die Nutzung von Home-Office zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch weiterhin anstreben. Die Krise hat zudem einen enormen Schub für die Selbstverständlichkeit virtuellen Arbeitens und den Einsatz digitaler Tools gebracht. Mit zunehmender Übung bei der Nutzung unterschiedlichster Technologien haben Führungskräfte und Teams im Schnellverfahren ihre Digital Literacy in ungeahnter Geschwindigkeit weiterentwickelt. Entsprechend wird auch zukünftig sicherlich das ein oder andere ursprünglich als Präsenzveranstaltung angelegte Meeting virtuell stattfinden.

Wenn in den Unternehmen die Teams jetzt zunehmend in die persönliche Zusammenarbeit zurückkehren, bietet sich die einmalige Chance für einen Lernprozess auf organisationaler, Team- und individueller Ebene bevor ein erneuter Gewöhnungseffekt eintritt. Es geht darum, die noch frischen Erfahrungen zu nutzen und effizientere, stabile Kooperationsmuster zu etablieren. Das neue Arbeiten verlangt die Auseinandersetzung und das Lernen sowohl auf der Ebene von Haltungen als auch auf der Ebene von Kompetenzen. Mehr Empowerment, Vertrauen, Disziplin, Verantwortungsübernahme, Selbstorganisation, aber auch Selfcare und die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, sind gefragt.

Mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen bietet sich die Chance, die Performance und Kooperationskultur auf ein neues Level zu heben. Dabei können wir Führungskräfte und ihre Teams mit einem speziellen Workshopdesign gezielt unterstützen: In einem offenen Dialog auf Augenhöhe durchlaufen sie einen dreistufigen Prozess

1. Bewusster Rückblick auf das subjektiv Erlebte: Er bietet nicht nur Raum für Anerkennung und Wertschätzung, sondern legt auch die Grundlage für einen gemeinsamen Lernprozess.
 
2. Bewerten der neuen Formen von Zusammenarbeit: Was hat sich bewährt? Welche virtuellen Formate sollen weiter genutzt werden? Was gilt es zu optimieren? Was sind die Lernfelder?

3. Führung und Zusammenarbeit: Live Feedback mit einem digitalen Tool zu vier zentralen Handlungsfeldern für den zukünftigen Erfolg. Darauf folgen eine abschließende Diskussion und Vereinbarungen für eine nachhaltige Verankerung. 

 

Wenn Sie mehr über  den Workshop, der als Präsenz oder virtuelles Format durchgeführt werden kann, erfahren möchten, dann laden Sie sich gerne das folgende PDF-Dokument herunter oder vereinbaren Sie über unser Kontaktformular einen Gesprächstermin mit unseren BeraterInnen.

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