Fischer Group International
März 13, 2018

Richtung geben im Zweifel

Von: Wolfgang Lüchtrath

Komplexität und Widersprüchlichkeit in der Führung nehmen zu. Um diese Komplexität verstehbar an die Mitarbeiter zu kommunizieren, ist es von zentraler Bedeutung, Führungskräften das nötige Handwerk zu vermitteln. RICHTUNG GEBEN IM ZWEIFEL ist ein Training, das genau hier ansetzt: Sie lernen, Widersprüchlichkeit zu integrieren, sich selbst zielgerichtet steuern und Menschen auch auf der Basis von Zweifeln erfolgreich mitzunehmen.

Leadership_Richtung

Führen durch Selbstführung
RICHTUNG GEBEN IM ZWEIFEL trainiert, wie man in widersprüchlichen und komplexen Schlüsselsituationen (z.B. in Meetings und Gesprächen) blinde Flecken mithilfe eines 360° Blicks minimiert. Die Teilnehmer*innen gewinnen:

  • eine 360° Wahrnehmung,
  • erhöhte Klarheit in der Selbstführung,
  • einen zielführenden Umgang mit Widersprüchlichkeit,
  • Kompetenz und Autorität,
  • eine höhere kommunikative Wirksamkeit,
  • bessere Ergebnisse.

Wir trainieren zu 70% praktisch auf der Basis von Übungen und Simulationen. Methodisch ist das von Lüchtrath/Turowski-Willeck entwickelte Modell "360° Wirkung erzielen" hinterlegt.

Das Modell "360° Wirkung erzielen"
Menschen erzielen eine 360° Wirksamkeit, wenn sie mit den sechs Quellen ihrer Wirkung verbunden sind. Diese Verbindungen ermöglichen zugleich eine 360° Selbststeuerung in der jeweiligen Situation. Die sechs Quellen der Wirkung sind:

1. Die Verbindung zu mir und meinen Ressourcen
2. Die Verbindung zum/zu/zu den Anderen
3. Die Verbindung zur Sache
4. Die Verbindung zur Rolle/Aufgabe
5. Die Verbindung zum System (z.B. Marke, Unternehmen)
6. Die Verbindung zur Situation

In der Realität nutzen Menschen diese Quellen höchst unterschiedlich. Unbewusst fokussieren sich viele Menschen zumeist auf nur einen Teil, unter Stress oftmals sogar nur auf eine einzige Quelle. So sind sie beispielsweise so sehr auf die Sachekonzentriert, dass sie den Anderen aus dem Blick verlieren. Oder sie sind umgekehrt so sehr in das Gespräch mit den Anderen getunnelt, dass sie ihre eigene Rolle/Aufgabe oder die Verbindung zum System (z.B. die Ziele des Unternehmens) darüber vergessen.

Wesentliches gerät dadurch aus dem Blick – vor allem werden Widersprüchlichkeiten und Dilemmata nicht erkannt oder negiert. Das führt einerseits zu einer nicht zielführenden Selbststeuerung. Andererseits werden Widersprüche gerade dadurch gezüchtet, dass sie negiert werden. Latente oder ausgesprochene Konflikte, Widerstand und Ambivalenzen nehmen zu, weil sie nicht integriert werden.

Drei Beispiele hierzu aus der Praxis:
1. Die Datenlage reicht nicht aus - dennoch muss ich mich für eine von mehreren Optionen entscheiden und meine Mitarbeiter*innen davon überzeugen, diesen Weg einzuschlagen.
2. Das Unternehmen vollzieht einen Strategiewechsel. Viele Mitarbeiter*innen tragen diesen Wechsel nicht mit. Auch ich selbst habe Zweifel. Ich stecke in einer Sandwich-Position: Der Wandel hat auch für mich negative Auswirkungen, dennoch muss ich ihn glaubwürdig vertreten und die Mitarbeiter*innen für das Neue gewinnen.
3. Ich habe bestimmte Grundüberzeugungen, was ethisch vertretbar ist und was nicht. Meine Aufgabe im Unternehmen verlangt nun etwas von mir, das im Widerspruch zu meinen Werten steht.

360° Selbststeuerung gelingt dann, wenn ich es schaffe, das Gesamtbild der Situation zu sehen. Menschen glaubwürdig mitnehmen kann ich dann, wenn ich akzeptiere (und auch kommuniziere), dass Widersprüchlichkeiten vorhanden sind und wenn ich auf der Basis erkannter Widersprüche die Interessen des Unternehmens loyal, klar und nachvollziehbar vertrete – ohne mich dabei selbst zu verleugnen.

Vor allem der letzte Punkt wird in klassischen Trainings oft sträflich vernachlässigt. Es wird unterschätzt, wie sehr in komplexen Welten Glaubwürdigkeit vom individuellen Umgang mit objektiven Widersprüchlichkeiten und Dilemmata abhängt. Glaubwürdig ist eine Führungskraft, wenn sie sich fühlbar und sichtbar der Situation stellt. Wenn sie deutlich macht, dass sie die Situation geistig und emotional 360° im Blick hat. Wenn die Mitarbeiter*innen spüren, dass die Führungskraft authentisch mit der Situation verbunden ist. Verbindung, Präsenz und 360° Kommunikation kann man trainieren. All dies trainieren wir.

Wenn auch Sie Ihren Blick auf 360° erweitern möchten, kontaktieren Sie gern unser fgi Office und vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit Wolfgang Lüchtrath.

 

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